XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_132"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_132"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.01S PT0.11S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_132</phrase></query>)];
1 - 1

Kathedrale. CORDOBA. 10. Route. 71 befriedigt, die trotz allen späteren Zutaten noch immer Spaniens
großartigstes Denkmal aus der Maurenzeit ist. Die sonstigen Er-
innerungen
an das abendländische Mekka und die berühmte Pflegerin
der Wissenschaften sind bis auf wenige Portale und Inschriften
zerstört oder verunstaltet.

Corduba, die bedeutendste unter den altiberischen Städten am oberen
Baetislauf, war schon als römische Kolonie (seit 152 vor Chr.) durch
ihren Handel und Reichtum bekannt. Der Westgotenkönig Leuwigild
entriß sie 571 den Byzantinern und machte sie zum Bischofssitz. Bald
nach der Entscheidungsschlacht des J. 711 (S. 56) wurde Cordoba von den
Mauren, mit Unterstützung der den stolzen Westgoten abgeneigten Juden,
eingenommen. Mit der Maurenherrschaft begann der Weltruhm der Stadt,
besonders nachdem der dem Blutbade seines Hauses in Damaskus ent-
ronnene
Emir Abderrahmân I., vom Stamme der Omaijaden (S. 509), sich
756 in Córdoba festgesetzt und seine Unabhängigkeit vom Kalifat des
Ostens erklärt hatte. Als Hauptstadt des Kalifats in Spanien entwickelte
sich Córdoba unter Abderrahmân II. (822-852) und Abderrahmân III.
(912-961). dem größten der Omaijaden, sowie unter dem Reichsverweser
(Hâdschib) Al-Mansûr ( 1002) vorübergehend zur reichsten Stadt Europas
und neben Bagdad und Fês zu dem glänzendsten Kulturzentrum des Is-
lams
, zu welchem die Studierenden des ganzen Abendlandes wallfahrteten.
Nach vergeblichen Versuchen der aus Marokko gegen die Christen zu
Hilfe gerufenen Almoraviden und Almohaden (S. 97), den Niedergang des
Maurenreiches aufzuhalten, fiel Córdoba 1236 in die Hände Ferdinands III.
von Kastilien
, der die maurischen Bewohner der Stadt austrieb und 1248
Sevilla zur Residenz wählte. Seitdem verfiel die Stadt, die einst gepriesene
Campiña wurde zu einer öden Steppe.

Aus der Carrera de la Estación, der Bahnhofstraße, betritt man
halblinks den Paseo del Gran Capitán (Pl. C 1, 2), die an Sommer-
abenden
sehr belebte Hauptpromenade der Stadt.

Am Südende der Promenade, bei der Kirche San Nicolás de la
Villa
(Pl. C 2), mit achteckigem Turm (ehemals Minarett), wenden
wir uns l. in die Calle del Conde de Gondomar und aus dieser kurz
vor dem Hotel Suizo r. in die Calle de Jesús Maria (Pl. C 2, 3). Von
hier durch die Calle del Angel de Saavedra, C. Pedregosa und C.
Céspedes südl. weiter zur Kathedrale.

Die **Kathedrale (Pl. C 3, 4; Besuchszeit s. S. 70), die ehem.
Mesdschid al-dschâmia (Hauptmoschee) der Stadt und auch heute
noch la Mezquita genannt, eine der größten Moscheen der Welt,
ist die erhabenste und zugleich eine der frühesten Schöpfungen
der Mauren in Spanien. Nach dem Plane ihres Gründers, Abder-
rahmân
I.
, der den Bau 785 an der Stätte einer christlichen Kirche
begann, sollte sie den religiösen Mittelpunkt für alle Gläubigen
Spaniens bilden und den Pilgerstrom des Westens von Mekka nach
Córdoba ablenken. Als Vorbild dienten die arkadenumgebenen Höfe
und Säulensäle ägyptischer Moscheen (Amru-Moschee, S. 482). Der
ursprüngliche Betsaal bestand nur aus 10 Säulenreihen, die 11 Lang-
schiffe
und 12 Querschiffe bildeten; das etwas breitere Mittelschiff
endete in einer Gebetnische (Mihrâb), welche die Richtung nach
Mekka (Kibla) bezeichnen sollte. Da das Gebäude für die durch
Einwanderer aus der Berberei (S. 95) und aus dem Osten rasch